Di 16. Feb 2016, 03:52
Ganz gleich, was die Hausordnung für die Zeit von 22.00 bis 6.00 Uhr vorsieht: Hauseingangstüren in Mehrfamilienhäusern dürfen nachts nicht verriegelt werden, wenn dadurch im Brandfall oder in einer anderen Notsituation das Verlassen des Gebäudes nur mit Hilfe eines Schlüssels möglich ist. Was in öffentlichen Gebäuden bereits seit langem gesetzlich geregelt ist, gilt nun auch für Wohnobjekte. So entschied das LG Frankfurt a. M. (AZ: 2-13 S 127/12, 12.05.2015), das die Pflicht zum Verriegeln der Hauseingangstür für juristisch unwirksam und unzulässig erklärte. Der Grund: Das Abschließen schützt zwar bei möglichen Einbruchversuchen, doch bei einem Brand geraten Menschen in Panik, und der benötigte Schlüssel ist oft nicht zur Hand.
Abstriche beim Thema Einbruchsicherheit müssen Hauseigentümer und -bewohner dennoch nicht in Kauf nehmen: Mit beispielsweise mechanischen Notausgangsverschlüssen für Fluchtwege gemäß EN 179, etwa aus dem Hause KFV, lassen sich Türen auch im verriegelten Zustand von innen mittels eines einzigen Handgriffs ohne Schlüssel öffnen. Im Rahmen des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“ können Hauseigentümer dabei ab sofort auch von einem Zuschuss für den Einbau einer einbruchhemmenden Haustür profitieren. Voraussetzung hierfür ist eine Ausführung gemäß Widerstandsklasse RC2.
Die mechanischen „Panik-Mehrfachverriegelungen“ von KFV sind auf unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse zugeschnitten und in folgenden Ausführungen erhältlich: mit Stahlrundbolzen (Mehrfachverriegelung EP930), die ein Aufhebeln der Tür erschweren; mit Schwenkhaken (EP950), die ein Auseinanderdrücken von Blendrahmen und Türflügel erschweren. Zusätzlich ist eine kombinierte Variante (EP960) mit Stahlrundbolzen und Schwenkhaken verfügbar, in der die oben genannten Schutzfunktionen in einer Lösung vereint sind.
Quelle:
http://www.secu.media/index.php?id=756